Vom 1. Advent bis St. Knut- ereignisreiche 7 Wochen im WinterÜbersicht
über den Ablauf des Feiertagsgeschehens Im
Folgenden findet sich das mühevoll und hoffentlich unterhaltsam zusammengepuzzelte
Ergebnis aus vielen Quellen und vielen Theorien im Internet und diversen
Büchern, - mit mehreren plötzlichen eigenen Einfällen und
den daraus resultierenden Jette-Theorien (z.B. in Sachen Struwwelpeter
und Knusperhexe) ergänzt.
31.
Dezember - Sylvester: 31. Dez./1.
Januar – Nacht: Feuerwerk und Bleigießen.
Mit Lärm, Feuer und Rauch gegen die
bösen Geister des vergangenen Jahres vorgegangen.
Orakeleien verschiedenster Art, sollen das Schicksal
des bevorstehenden Jahres voraussagen. Im Lauf der Zeit
ist Brauch, wenn er sich auf diese Nacht beschränkt offenbar eine
Zusammenschrumpfung der seherischen Möglichkeiten von
vormals 12 Rauhnächten (
mehr am 20.12.). Wer möchte,
kann
sich an dieser Stelle von einem
Teefleck-Orakel überraschen lassen. 1. Januar – Neujahr, zeitweilig als Geburtstag Christi festgelegt. In der Regel ist dieser Tag der letzte, an dem noch einmal so richtig geschlemmt wird. (siehe auch 17.12. Saturnalien) 2. Januar – In Polen werden die Weihnachtsbäume weggeräumt. 6. Januar
- Heilige Drei Könige - 'Großneujahr', ursprünglich
als Geburtstag Christi festgelegtes Datum wurde verschiedentlich verschoben,
um die Heidenfeste besser zu überlagern
(erst
1. Januar, dann
25. Dezember)
Gold für
einen König, Myrrhe für einen Heiler und Weihrauch für
einen Priester. So wie die drei Geschenke wurde im Verlauf
der Geschichte die Dreizahl zur grundsätzlichen Symbolik dieser Geschichte:
auf einmal waren drei Weise, dann drei Könige, dann kam plötzlich
einer aus Afrika, einer aus Asien und einer aus Europa (die damals bekannten
Erdteile), dann symbolisierten sie die drei Lebensalter und so weiter...
– auf jeden Fall weit, weit weg von
dem, was wirklich passierte und kaum noch zu rekonstruieren
ist. ...denn dieser Tag ist auch der Perchtentag,
der Tag nach der – in den meisten Rechnungen –
letzten und heftigsten Rauhnacht. Dieser Tag einschließlich
der Nacht davor gehört der Percht, die vor allem im süddeutsch/schweizer
Raum zu den Winterdämonen
gezählt wird: Sie geht am 6. Januar auf die Jagd nach habgierigen
und eigennützigen Menschen, um sie zu bestrafen und den gutherzigen,
um sie zu belohnen. (Auch ein Vorbild für Zuckerbrot und Peitsche
des Nikolaus/Weihnachtsmannes!). Die Percht, die von vielen mit
Frau Holle und damit auch der nordischen Göttin
Hel gleichgesetzt wurde, erfuhr in Abweichung zu diesen
beiden meist eine Darstellung als hässliche alte Hexe. Im Laufe der
Zeit hat die Figur Percht das Geschlecht
gewechselt und tritt nun mit dem Namen Bercht oder Berchthold
als Kinderschreck in zottiger hundeähnlicher
Gestalt mit riesigem Maul und eine wilde Horde anführend
auf. Mit Percht und Holle wird auch die italienische Variante verglichen: Nochmal zurück zum Dreikönigstag und damit zum eigentlichen Beginn der Karnevalszeit: Beim Dreikönigsfest wurde seit dem 13. Jahrhundert der „König”, Freudenkönig oder Bohnenkönig, bestimmt (im Rahmen der Familie oder auch in größeren öffentlichen Gruppen), der dann mit seinem närrischen Hofstaat feierte, bedient und mit 'Majestät' angesprochen werden musste. Der König wurde durch sehr verschiedene Techniken ausgelost. Das Königsspiel war in Europa weit verbreitet. In England z.B. nannte es sich Lord of Misrule oder Bohnenkönig mit der Königin Markfett. ( Saturnalien, 'Prinz der Unordnung' am 17.12.) Ab diesem Tag werden in Deutschland auch die abgetakelten Weihnachsbäume entsorgt. 7. Januar
- Russische Weihnacht. Da die russische orthodoxe Kirche
den Julianischen Kalender
verwendet, fällt das Weihnachstsfest nicht auf den 25. Dezember,
sondern auf den 7. Januar (das Jahr ist nach Rechnung des Julianischen
Kalender geringfügig kürzer, sodass sich alle 125 Jahre ein
Tag Differenz ergibt). Zum Zeitpunkt der kommunistischen
Revolution, mit welcher der gregorianische
Kalender in Russland eingeführt wurde, betrug die
Differenz zwischen den beiden Kalendern 13 Tage. Die Weihnachtszeit im
Rahmen der orthodoxen Kirche ist eher eine Fastenzeit. Das bedeutet, dass
fleischlose Kost angesagt ist. Zentrale Speise ist Kutya,
ein porridge-ähnliches Gericht aus Weizen- und anderen Getreidekörnen
(sie stehen für Hoffnung) sowie Honig und Mohn (Freude und Erfolg).
Natürlich fehlt zu Weihnachten auch Borschtsch nicht auf dem Speiseplan. 13. Januar - St. Knuts-Tag beendet das Julfest in Schweden mit einem mehr als zünftigen Gelage. Auch deshalb sollte man besondere Vorsicht walten lassen und den Blick häufig nach oben richten, nicht aus Gründen des Aberglaubens oder weil einem der keltische Himmel auf den Kopf fallen könnte: Anders als in unseren Breiten (am 6. Januar) werden hier am St. Knuts-Tag die Weihnachtsbäume entschmückt und kurzerhand aus dem Fenster geworfen.
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